Forschung für die Zukunft der nachhaltigen Aquakultur
An der Universität Rostock betreibt Marc‑Christopher Hildebrand, Doktorand in der Arbeitsgruppe von Prof. Harry W. Palm, fortschrittliche Forschung zur Zucht des Afrikanischen Raubwelses (Clarias gariepinus). Diese Fischart zeichnet sich durch schnelles Wachstum, hohe Widerstandsfähigkeit und gute Anpassungsfähigkeit an geschlossene Kreislaufsysteme aus – und gilt daher als vielversprechender Kandidat für eine nachhaltige und effiziente Lebensmittelproduktion.
Das übergeordnete Ziel dieser Forschung ist die Entwicklung optimierter Haltungsstrategien, die das Tierwohl gewährleisten und gleichzeitig den Ertrag maximieren. In Zeiten steigender Nachfrage nach umweltfreundlichen Proteinquellen könnten solche Ansätze eine entscheidende Rolle bei der Sicherung zukünftiger Lebensmittelversorgungsketten spielen.
Ziel: Optimale Umweltbedingungen für gesunde, stressarme Fische
Im Mittelpunkt der Forschung steht die Frage, wie verschiedene Umweltfaktoren – insbesondere die Beleuchtung – das Verhalten, die Gesundheit und das Wachstum der Fische beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen:
-
Unter grünem oder gedimmtem gelbem Licht verhalten sich die Tiere deutlich ruhiger.
-
Blaues oder intensives Licht hingegen löst Stress und unruhiges Schwimmverhalten aus – selbst bei niedrigen Lichtintensitäten.
Ziel ist es, Haltungsbedingungen zu schaffen, die das Fischwohl verbessern und gleichzeitig die Effizienz von Aquakultursystemen steigern.
Flexible Lichtsteuerung mit GHL
Um diesen anspruchsvollen Anforderungen gerecht zu werden, setzt das Forschungsteam auf das Licht- und Steuerungssystem von GHL:
Mit dem ProfiLux-Controller in Kombination mit den LEDControl4-Modulen lässt sich eine große Bandbreite an Lichtspektren und Helligkeitsstufen präzise simulieren – ganz ohne Hardwareänderungen und vollständig automatisiert.
Diese Steuerungsmöglichkeiten ermöglichen es dem Team, unterschiedliche Lichtbedingungen schnell und reproduzierbar zu testen – ein entscheidender Vorteil in der wissenschaftlichen Forschung.
Zusätzlich unterstützen der ION Director und der KH Director bei der Überwachung wichtiger Wasserparameter im Kreislaufsystem.
Bedeutung für die Aquakultur
Die Ergebnisse sind eindeutig: Weniger Stress führt zu besserer Tiergesundheit, geringeren Verlusten und einer verbesserten Futterverwertung – alles entscheidende Faktoren für eine ökologisch und wirtschaftlich tragfähige Fischzucht.
Der Afrikanische Raubwels ist dafür besonders gut geeignet: robust, schnell wachsend und ideal für geschlossene Kreislaufsysteme in Europa.
Quellen
-
Ostsee-Zeitung (auf Deutsch): „Rostocker Wissenschaftler erforschen Afrikanischen Raubwels“
-
Hildebrand et al. (2024): “The role of light in the rearing of Clarias gariepinus larvae”, Aquaculture Reports
DOI: 10.1016/j.aqrep.2024.102420
Mit freundlicher Genehmigung von
Marc‑Christopher Hildebrand, Universität Rostock
Vielen Dank für die zur Verfügung gestellten Fotos und Einblicke in die Forschungsarbeit.